Gymnasiallehrer studieren im Vergleich zu Grund und Hauptschullehrern ein Jahr länger. Der Schwerpunkt liegt beim Lehramt auf den Unterrichtsfächern. Ein Grund- und Hauptschullehrer mit 18 Jahren Erfahrung wird in Baden-Württemberg in die Besoldungsgruppe A12 eingeordnet und verdient mindestens 3500 Euro brutto im Monat. Im Gegensatz dazu erhält ein Gymnasiallehrer mindestens 600 Euro mehr. Abhängig von der einzelnen Besoldungsgruppe, Dienstzeit und Lebensumständen, kann die Spanne im Extremfall sogar bis zu 1500 Euro monatlich betragen.
Unterrichten ausgebildete Grund- und Hauptschullehrer an Gemeinschaftsschulen, verdienen sie weniger Geld als ausgebildete Real- oder Gymnasiallehrer, obwohl sie dieselben Kinder unterrichten. In manchen Fällen bilden sogar Grund- und Hauptschullehrer neue Lehrer für die Sekundarstufe II aus, die dann mehr verdienen als sie selbst. Auch die Aufstiegschancen in den einzelnen Besoldungsgruppen für Grundschullehrer sind geringer als für Kollegen an Gymnasien.
Doch wie hoch der Verdienst der Lehrer genau ist, wird von jedem Bundesland selbst entschieden. Daher fordert die Bildungsgewerkschaft GEW schon seit Längerem eine einheitliche Bezahlung für Lehrer, unabhängig davon, an welcher Schule sie unterrichten.
Hierauf haben Berlin und Brandenburg schon reagiert. Die Grundschullehrer beider Bundesländer erhalten nun eine Vergütung nach A13 für Beamte und E13 für Angestellte. Doch die Gehaltserhöhung sei laut GEW längst nicht bei allen angekommen. So gebe es Ausnahmen zum Beispiel für Lehrer, die ihre Ausbildung in der DDR gemacht haben. Doch auch in anderen Bundesländern versuchen die Dienstherren Lehrer abzuwerben. So bietet sich etwa Berlin mit dem Spruch an: "Wir zahlen besser!". Auch Nordrhein-Westfalen hat schon angekündigt, die Besoldungsstufen anzugleichen.
Dagegen wird Baden-Württemberg es wohl vorerst bei der ungleichen Bezahlung belassen, zumindest für Grundschullehrer. Jedoch sollen Lehrkräfte für Haupt-, Werkreal- und Realschulen in Zukunft wie Gymnasiallehrer besoldet werden. Dafür müssten sie jedoch ab dem Wintersemester 2015/16 aber auch zehn statt acht Semester studieren. Außerdem sollen 5000 Hauptschullehrer, die in Baden-Württemberg an Realschulen oder Gemeinschaftsschulen unterrichten, zunächst weiterqualifiziert und anschließend nach A13 besoldet werden. Um alle Grund- und Hauptschullehrer Baden-Württembergs in die Besoldungsgruppe A13 einzustufen, sei der finanzielle Rahmen nicht vorhanden, bedauert das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. Zudem löse auch eine höhere Besoldung den bundesweiten Lehrermangel nicht.