Am vergangenen Donnerstag fand die zweite Runde der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen statt. Die Verhandlungsparteien haben sich zwar etwas aneinander angenähert, trotzdem blieb diese Verhandlungsrunde ebenfalls ohne Ergebnis. Als Folge finden auch in dieser Woche wieder Warnstreikt statt.
Arbeitgeber und Gewerkschaften haben für die laufenden Tarifverhandlungen drei Verhandlungsrunden vereinbart. Nachdem die erste Verhandlungsrunde am 13. März ohne ein Gegenangebot der Arbeitgeber geendet hatte und entsprechend Warnstreikt stattfand, wurden große Hoffnungen auf diese zweite Verhandlungsrunde am 20. und 21. März in Potsdam gesetzt. Die Forderungen der Gewerkschaften lagen bereits einen Monat vor der ersten Verhandlungsrunde vor. Eine lineare Erhöhung der Entgelte um 100 Euro sowie noch einmal 3,5 Prozent mehr waren Teil dieser Forderungen, aber auch die Übernahmemodalität bei den Auszubildenden sind für die Gewerkschaften von großer Bedeutung.
Insgesamt habe sich bei den Verhandlungen noch immer zu wenig Bewegung gezeigt. Der Verhandlungsführer des Deutschen Beamtenbundes, Willi Russ betonte: „Unbestritten waren die Gespräche […] sehr konkret und gründlich.“ Bei einer Stellungnahme vor der Presse hab Russ an: „Ich kann von guten Verhandlungen sprechen, aber eben noch längst nicht von einem guten Ergebnis. Von einem solchen sind wir immer noch meilenweit entfernt. Und am Ende zählt nur, was die Beschäftigten im Portemonnaie haben — und hier haben die Arbeitgeber noch längst nicht genug Bereitschaft gezeigt.“
An der Position der Arbeitgeberseite kritisierten die Gewerkschaftsvertreter vor allem die „leere Taschen-Rhetorik“. Diese komme bei den betroffenen Angestellten im öffentlichen Dienst gar nicht gut an. Der wachsende Unmut äußert sich daher in weiteren Streikmaßnahmen. Nachdem heute vor allem der öffentliche Dienst und dort unter anderem Kitas, Krankenhäusern, Verwaltung und Müllabfuhr in Hessen, Niedersachsen, Bremen, Rheinland-Pfalz und Saarland Warnstreiks angekündigt haben, sind für den morgigen Mittwoch Streiks im öffentlichen Nahverkehr in Niedersachsen, Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen geplant. Ver.di-Chef Frank Bsirske hob die Notwendigkeit von Entgelterhöhungen für die Beschäftigten in den Nahverkehrsbetrieben hervor: „Im Nahverkehr und vor allem im Fahrerbereich ist die tägliche Belastung enorm. Um hier den nötigen qualifizierten Berufsnachwuchs zu gewinnen, muss der Nahverkehr attraktiver werden.“
Die dritte und vorläufig letzte Verhandlungsrunde ist für den 3. April geplant.