Der deutsche Beamtenbund und Tarifunion meldet, dass im öffentlichen Dienst Nachwuchsbedarf insbesondere im Bereich der Fachkräfte herrscht. Laut einer Analyse wurden seit 1993 jedes Jahr Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst pauschal gestrichen. Verglichen zum Jahr 1992 ist die Beschäftigtenzahl der Beamten und Tarifbeschäftigten auf ein Drittel gesunken.
Nach Angaben des dbb ist der Mangel an Personal mit zirka 120.000 Erziehern am höchsten. Der Gewerkschaftsdachverband berichtet, dass in den Kommunen knapp 142.000 öffentlich Beschäftigte fehlen. Der Gewerkschaftsdachverband schätzt in den Jobcentern eine Personallücke von rund 6.000 Mitarbeitern, bei den Feuerwehrleuten sind es etwa 5.000 Stellen. Die Folgen des demografischen Wandels zeigen, dass jeder fünfte der knapp 4,6 Millionen Beschäftigten in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen wird. Der dbb Vorsitzende klagt, dass die Bezahlungen im öffentlichen Dienst nicht mehr stimmen. Zudem wird nach Aussagen des dbb Vorsitzenden keine langfristige Sicherheit für Einsteiger geboten.
Der Bedarf an Personal macht sich auch in der Zollverwaltung bemerkbar. Bei zusätzlich anfallenden Aufgaben wie zum Beispiel die Kontrolle der Mindestlohnzahlung im kommenden Jahr müssen Zollbeamte Mehrarbeit leisten. Laut Länder und Kommunen fehlen in Deutschland durchschnittlich 20.000 Lehrer, insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern. Eine Integrationsbeauftragte der Bundesregierung schlägt vor die Verwaltung stärker zu öffnen. Zudem sei es wichtig, potenzielle Fachkräfte mit Migrationshintergrund stärker zu berücksichtigen. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung empfindet das anonymisierte Bewerbungsverfahren bei der Einstellung von neuen Bewerbern als sinnvoll.