Schon seit rund 400 000 Jahren zünden Menschen systematisch Holz an, um sich an den heißen Flammen zu wärmen und zu kochen, um Feuerrituale abzuhalten oder Fleisch zu grillen. Das echte Feuer im Wohnzimmer vieler Menschen scheint trotz Fußbodenheizung und Elektroherd noch immer unverzichtbar zu sein. Das freut besonders die Kaminöfen-Hersteller. In Deutschland gibt es bereits mehr als 15 Millionen Feuerstellen und Holzheizanlagen, wovon ca. jeder vierte Haushalt Scheitholz, Hackschnitzel oder Holzpellets verheizt. Doch diese steigende Liebe zum Feuer hat auch negative Folgen für die Umwelt. So werden aktuell in Deutschland laut einer Studie der Universität Hamburg jährlich fast genauso viel Holz und Holzprodukte zur Erzeugung von Energie verbrannt, wie laut Bundeswaldinventur im deutschen Wald geerntet wird. Außerdem ist der Rauch aus den privaten Kaminen teilweise schädlicher als die Abgase des gesamten Straßenverkehrs. So liegen nach Berechnungen des Umweltbundesamtes die Emissionen aller "Kleinfeuerungsanlagen" zeitweise über den Gesamtemissionen der Autos. Dabei ist Holz eigentlich das nachhaltigste Heizmaterial überhaupt, denn es regeneriert sich von selbst. Allerdings ist die Klimabilanz nur dann positiv, so lange weniger Holz verbraucht wird als nachwächst.
Mit dem Fördergeld der Bundesregierung für den Einbau von Pellet- und Hackschnitzel-Heizungen, werde der Holzverbrauch durch die Konjunktur von Kachelofen & Co. noch zusätzlich angefacht, erklärt der Deutsche Naturschutzbund (Nabu). Da das Brennholz aus heimischen Wäldern längst nicht mehr ausreicht, wird Brennholz aus Osteuropa importiert. Auch die deutsche Möbelindustrie kauft Hölzer aus dem Ausland ein. Angesichts der globalen Waldverluste, des Artensterbens und des Klimawandels ist dies eine fragwürdige Entwicklung. Auch wenn das gesamte in Deutschland geerntete Holz ausschließlich verbrannt werden würde, rechnet Nabu vor, würden hiermit nur vier Prozent des Gesamtenergieverbrauchs gedeckt. Der Beitrag für den Klimaschutz sei damit sehr gering.
Aktuell zahlt der Verbraucher für einen Schüttmeter trockenes Hartholz etwa 80 Euro. Geld sparen können aber Verbraucher, die frisches Holz im Wald selbst abholen, klein sägen und dann lagern. Zwar sind die Brennholzpreise in den letzten zehn Jahren um 30 bis 90 Prozent angestiegen, doch weil der Ölpreis starken Schwankungen unterliegt, bleibt Holz immer noch eine attraktive Alternative.