Weitreichende Geldgeschenke für Familien und Wohnungsunternehmen planen die CDU und CSU in ihrem gemeinsamen Wahlprogramm für die Bundestagswahl im September. So wollen sie gleich an mehreren Stellen den Wohnungsmarkt, Bauherren und Immobilienkäufer entlasten und dafür viel Geld in die Hand nehmen.
Mit einem sogenannten „Baukindergeld“ für Familien sollen diese beispielsweise beim Kauf oder Bau einer selbstgenutzten Immobilie über einen Zeitraum von zehn Jahren 1200 Euro pro Kind und Jahr zugeschossen bekommen. Außerdem könnte deutschlandweit die einmalige Zahlung der Grunderwerbssteuer entfallen, wenn die Eltern zum ersten Mal ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Mit einer Belastung von je nach Bundesland bis zu 6,5 Prozent des Immobilienkaufpreises wäre das Gesamtpaket bei diesem einmaligen Erlass enorm. So entfielen bei einem Kaufpreis von 300.000 Euro für das familiengerechte Eigenheim allein mit diesem Posten schon bis zu 19.500 Euro. Da jedoch in den vergangenen Wochen immer wieder von einem Freibetrag von 100.000 Euro bei der Grunderwerbsteuer die Rede war, könnte die Ersparnis dann bei maximal 6500 Euro liegen.
Damit kämen Familien mit einem Kind zusammen mit dem Baukindergeld im Idealfall eine Förderung von 31.500 Euro, bei zwei Kindern sind es schon 43.500 Euro. Beschränkt sich der Steuernachlass bei der Grunderwerbssteuer auf die 6500 Euro Grunderwerbssteuer aus dem Beispiel, bekämen Familien immer noch zwischen 18.500 (ein Kind) und 30.500 Euro (zwei Kinder) vom Staat.
Mit diesen hohen Zuschüssen ließe sich eine Immobilienfinanzierung deutlich einfacher bewältigen, zumal die Zinsen auf Baukredite auch nach der Wahl noch länger niedrig bleiben dürften. Mit dem Steuererlass beim Grunderwerb nur für den ersten Immobilienkauf, zielt das Wahlversprechen der Unionsparteien an dieser Stelle klar auf Familien ab, die noch zur Miete wohnen. Dann kann die Gefahr bestehen, dass die Immobilienpreise angesichts einer solchen Förderung weiter steigen. Über den Marktmechanismus der niedrig Finanzierungszinsen sind die Immobilienpreise in den vergangenen Jahren gestiegen.
Dagegen hält die SPD mit ihrem Familienbaugeld für den Bau oder Kauf von Immobilien. Dort sollen Familien mit einem Haushaltseinkommen bis 70.000 Euro mit 8000 Euro für das erste und jeweils 6000 Euro für das zweite und dritte Kind beim Immobilienerwerb bezuschusst werden. Eine Familie mit zwei Kindern erhielte so eine Förderung von 20.000 Euro. Zudem wünscht sich die SPD von der staatlichen KfW-Bank zur Förderung von Wohneigentum längere Laufzeiten und mehr tilgungsfreie Anfangsjahre bei deren vergünstigten Krediten.