Wohneigentum bauen oder kaufen, Immobilien sanieren oder energieeffizient herrichten, Einbruchsschutz optimieren: Der Staat fördert Investitionen rund um Wohnimmobilien auch 2019. Besonders bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Bundesamt für Wirtschaft und Außenhandelskontrolle (BAFA) kann man sich nach günstigen Krediten und Zuschüssen umschauen. Immer gilt: Geld gibt es auf Antrag. Bei der BAFA stellt man den Antrag direkt; KfW-Anträge werden teils direkt, teils über Banken, Sparkassen oder Versicherungen gestellt. In aller Regel müssen die Anträge vor Beginn der Maßnahmen gestellt sein. – Voraussetzung der Förderung ist zumeist die Einhaltung von Qualitätsstandards, die das jeweilige Förderprogramm vorschreibt. Auch die Einbindung von zertifizierten Energieberatern wird oft verlangt und die Arbeiten müssen von Fachfirmen ausgeführt werden. Manche der rund 50 verschiedenen Förderprogramme sind miteinander kombinierbar, auch zwischen BAFA und KfW, und in einigen Fällen, z.B. der Solarförderung, gibt es zusätzlich regionale Zuschüsse. Es lohnt sich, sich für ein Vorhaben als Basisinformation z.B. auf dem gemeinnützigen Beratungsportal „co2online“ mögliche Kombinationen durchrechnen zu lassen.
Die Förderung durch KfW und BAFA unterscheidet sich grundsätzlich dadurch, dass das BAFA Zuschüsse vergibt, also Finanzspritzen, die nicht zurück gezahlt werden müssen. Die KfW vergibt Zuschüsse zumeist in Verbindung mit besonders zinsgünstigen Darlehen für bestimmte Maßnahmen. – Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten Förderprogramme.
Immobilien bauen oder erwerben: KfW Wohneigentumsprogramm 124: Kredit zur Förderung des Kaufs oder Baus eines selbst bewohnten Hauses oder Wohnung, max. 50.000 Euro pro Wohneinheit. – Programm 134 fördert den Erwerb von Genossenschaftsanteilen für selbst genutztes Wohneigentum. – Das Baukindergeld (Programm 424) ist ein Zuschuss für Familien mit Kindern, um selbst genutzten Wohnraum zu finanzieren.
Energieeffizienzhaus kaufen oder erwerben: KfW-Programm 153 „Energieeffizient bauen“: Kredit bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit (max. Baukosten), wenn ein Energieeffizienzhaus 55, 40 oder 40 Plus gebaut wird. Tilgungszuschüsse von max. 5.000 bis 15.000 Euro (abhängig von der Energieeffizienzklasse des Hauses) gibt die KfW als Bonus, wenn bestimmte Qualitätsstandards erreicht werden. Auch Umwidmung und Ausbau von Nichtwohnflächen zu Wohnflächen (z.B. alte Scheunen) fördert dieses Programm.
Immobilie zum Energieeffizienzhaus sanieren: KfW-Programm 151 „Energieeffizient sanieren“ – fördert die energetische Sanierung einer Bestandsimmobilie (Bauantrag: vor 2002) zum KfW-Energieeffizienzhaus mit bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit. Auch Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpakete werden mit bis zu 50.000 Euro gefördert (Programm 152). Zu den geförderten Maßnahmen gehören z.B. Wärmedämmung von Wänden und Decken, Erneuerung von Fenstern und Außentüren, Optimierung der Heizungsanlage etc. Je nach erreichtem Energieeffizienzstandard gibt es zusätzlich Tilgungszuschüsse bis zu 27.500 Euro; bei Einzelmaßnahmen kann der Zuschuss bis zu 7,5% der Darlehenssumme betragen. – Alternativ zum Programm 151 kann für die Energieeffizienzsanierung über das Programm 430 ein Zuschuss bis zu 30.000 Euro je Wohneinheit beantragt werden. – Begleitet ein professioneller Sachverständiger die Sanierung, kann das Honorar durch Programm 431 mit bis zu 4.000 Euro pro Vorhaben bezuschusst werden.
Einbruchsschutz: Die KfW-Programme 159 (Kredit) bzw. 455 (Zuschuss) fördern den Einbruchsschutz von Bestandsimmobilien. Darunter fällt z.B. die Nachrüstung mit einbruchhemmenden Fenstern und Außentüren, Alarmanlagen, Außenbeleuchtung oder Videokameras am Eingang. Zuschüsse betragen 20% der Kosten, wobei diese mindestens 500 Euro betragen müssen. Zuschüsse bewegen sich also zwischen 100 und 1500 Euro. Sinnvoll ist es, einbruchhemmende Baumaßnahmen mit Maßnahmen der energetischen Sanierung oder des altersgerechten Umbaus (KfW-Programm 159) zu kombinieren; dann sind die Zuschüsse auch höher. –Bei der Einbruchsicherung bieten viele Bundesländer zusätzlich regionale Fördermöglichkeiten an.