Nun ist bekannt, dass auch in Europa die Abgaswerte vieler VW Fahrzeuge manipuliert wurden.
Der VW-Chef der USA hat nun keinen sicheren Platz mehr, in seiner Chefposition. Auch der VW-Chef Winterkorn ist zurückgetreten und Porsche-Chef Matthias Müller ist der neue Nachfolger von Winterkorn. Dieser hat eine Mehrheit des Aufsichtsrats hinter sich und ist laut vieler Meinungen, dazu am besten geeignet, diesen Job auszuüben.
VW steht ein Ansturm von Klagen bevor. Diese belaufen sich zurzeit auf über 100 aus den USA und aus Kanada. Die meisten der Klagen stammen von privaten Autokäufern, aber auch Autohäuser klagen gegen den zweitgrößten Autokonzern der Welt. Ziel ist es, die Klagen als Sammelklage anerkennen zulassen. Entweder für die gesamte USA oder die einzelnen Bundestaaten indem die Manipulierten Autos zur Verfügung gestellt wurden. Es gibt viele verschiedene Vorwürfe, die aus den Klagen hervorgehen. Unter anderem bestehen diese aus Betrug und Vertragsbruch. Auch Klagen von Aktionären, sind gegen den Autokonzern eingegangen, da sich auch die Investoren an der Börse betrogen fühlen, in Manipulationen investiert zu haben. Zurzeit besteht aber von Seiten des Unternehmens noch keine Sicherheit, welche Klagen wann abgehandelt werden und welche wirklich als Vorwurf geltend gemacht werden können. Die VW Vertreter werden natürlich oftmals danach gefragt, geben aber keinerlei Angaben zu den Klagen. Die anderen Autohersteller haben auch mit dem Vorwurf zu kämpfen, dass bei ihnen auch Manipulationen stattfinden. Unter die Verfechter fallen BMW, Daimler, Opel, Ford usw. Diese streiten jegliche Manipulation bei ihren eigenen hergestellten Fahrzeugen derzeit ab.
In Deutschland sollen von den besagten 11 Millionen Fahrzeugen nun 2,8 Millionen von den Manipulationen betroffen sein. In der Schweiz wurden schon Fahr- und Zulassungsverbote für die noch nicht zugelassenen Fahrzeuge erteilt. Die Fahrzeuge, die schon eine Zulassung besitzen, dürfen aber weiterhin fahren. Dort sind um die 180.000 Fahrzeuge von der Manipulation betroffen.
Der Betriebsratschef von VW, Bernd Osterloh, verlangt, um die vielen Anschuldigungen und kommenden Klagen zu bewältigen, eine komplett neue Unternehmensstruktur. Dies wäre die einzige Möglichkeit den beschädigten Ruf wieder aufzubessern. Aber auch an den Tests muss viel getan werden, da es nicht sein kann, dass solche Tests, wie beispielsweise bei diesem Skandal, nur im Labor stattfinden. Zusätzlich zur Manipulation herrschen im Stadtverkehr und auf Autobahnen völlig andere Bedingungen, was Werte bei einem Auto stark verändern können und somit ungenau sind. Außerdem hat man durch die ungenauen Werte eine Unsicherheit bei der Verwendung im realen Straßenverkehr.
Klar ist aber eins, auf VW und die Tochterfirmen wie Skoda und Audi werden noch viele Anschuldigungen und eine harte Zeit kommen. Das Misstrauen nach dieser Affäre ist groß, somit wird wohl der gesamte Automarkt betroffen sein von Anschuldigungen und Misstrauen. Natürlich sollte man hier auch an die rund 600.000 Mitarbeiter denken, die bei dem Autohersteller VW arbeiten, nichts von den Skandalen wussten, aber wohl dennoch darunter leiden müssen. Auch der DAX leidet unter den stark sinkenden Aktien von VW und wird hier mit herunter gezogen.
Nun muss sich VW am Riemen reißen und einiges ändern auch außerhalb des Skandals. Nur so kann VW wieder in einem halbwegs positiven Licht stehen und sich weiterentwickeln. Klar ist aber auch, dass sich VW nicht so schnell von diesem Skandal erholen wird.