Ein Trojaner ist ein Virus. Diese gibt es heutzutage für den unterschiedlichsten Nutzen, z.B. um Computer zu beschädigen oder auch für die Spionage, so wie es bei einem Trojaner der Fall ist. In erster Linie denkt man immer nur an den Schaden, der verursacht wird. Jedoch ist ein Virus ein ganz normales Programm, wie jedes andere auch. Es hat eine bestimmte Aufgabe (was in der Regel den Benutzer des Computers, bzw. dem Computer selbst schaden soll) und ist hierbei so geschrieben, dass es dem System sowie den Antivirenprogrammen erst zu spät oder gar nicht auffällt. Allerdings weiß ein Virus wie jedes andere Programm auch nicht, dass es dort etwas Schädliches tut. Es ist wie wenn man seinen Browser öffnet. Dieser bemerkt die Aktion und reagiert dementsprechend wie üblich mit der Startseite. Genau so ist es auch bei einem Virus, nur dass dieser seine Aufgabe so ausführt, dass es dem PC schadet. Die bösen Absichten liegen also bei dem, der den Virus programmiert hat. Ein Virus ist also nichts anderes wie ein normales Programm, das seine Befehle ausführt.
Wenn in einem normalen Programm, das kein Virus ist ein Fehler ist können hier auch schnell ohne Warnung Fehler auftreten, die den PC verlangsamen bis hin zu einem Absturz. Auch wenn dies hierbei ein Versehen ist, da ein großes Programm sehr komplex sein kann, verhält es sich dementsprechend wie ein Virus. Da es dank den heutigen Updates ständig Verbesserungen und Fehlerbehebungen gibt, werden Programme und Updates oftmals früher rausgebracht, auch wenn diese noch nicht komplett bis ins Detail getestet sind. Bei größeren fatalen Fehlern kann man nämlich schnell ein weiteres Update dafür rausbringen. Hierbei ist ein Update nichts anderes wie eine Reparatur. Solche Programme und Updates sind meist noch in der sogenannten Beta-Phase, was bedeutet, dass diese noch in einem frühen Stadium sind und daher noch nicht komplett ausgereift sind.
Somit kann man viele unterschiedliche Gründe finden, die dem Computer schaden. Ob es beabsichtigt oder unabsichtlich ist, aus Wut und Schadenfreude oder nur der Datensammlung dient, aber auch für die Sicherheit eines Landes kann es wichtig sein.
Viren werden nämlich auch von Behörden hergestellt, die dann wiederum damit verdächtige Personen ausspionieren können und dadurch Informationen über evtl. geplante Attentate usw. schneller in Erfahrung bringen, um noch vor der Durchführung diese verhindern zu können.
Da man aber nicht einfach jeden ausspionieren darf, der z.B. einmal einen Ladendiebstahl begannen hat, gibt es auch für eine solche Grauzone strenge Gesetze für den Datenschutz, der ständig überarbeitet und angepasst werden muss.
So war es auch mit dem früheren Trojaner der den Bundesbehörden zur Verfügung stand, dieser wurde von einem Gericht begutachtet und er wurde verboten. Besonders aus dem Grund, da die Software in der Lage war eine Festplatte zu manipulieren, was ein zu starker Eingriff ist. Somit waren die Bundesbehörden dazu gezwungen sich einen neuen Trojaner herzustellen, der den neuen Gesetzesgrundlagen entspricht, um weiterhin Personen überprüfen zu dürfen. Der größte Makel an diesem Trojaner ist allerdings, dass er nur auf Windows funktionsfähig ist. Somit kann man zwar bekannte Programme wie Skype oder Facebook abhören, jedoch kann man bei unbekannteren Programmen auf dem PC nichts ausrichten. Auch die Absprache und Planung über einen Apple Computer, ein Smartphone oder ein anderes Betriebssystem wie z.B. Linux ist der Trojaner völlig nutzlos.
Linux z.B. ist gratis und kann auf so ziemlich jedem funktionstüchtigen Windowsrechner schnell und einfach installiert werden. Somit werden wohl viele, die etwas zu verbergen haben, einfach auf einen Linux basierten Rechner zurückgreifen. Auch sehr bekannte Programme wie Whatsapp können nicht mit dem Trojaner überprüft werden. Sollte tatsächlich solch ein Verdacht bei jemand vorliegen, so hat diese Person derzeit noch so viele Ausweichmöglichkeiten, die sicherer für ihn sind, sodass er gar nicht auf Windows angewiesen ist, um zu planen oder Absprachen für eine Tat zu halten. Dadurch, dass er ohne Ausnahme nur für Windows geeignet ist und evtl. bei großen Updates auch dort nicht mehr reibungslos läuft, ohne eine Änderung hat der Trojaner der Bundesbehörden noch kaum einen Nutzen, um wirklich mehr Sicherheit zu garantieren.
Zwar gibt es spezielle Gesetze für den Trojaner, wie, wann und mit welcher Ausstattung er eingesetzt werden darf, jedoch überschneiden sich hierbei die Gesetzesgrundlagen für ihn und er besaß damals schon mehr Fähigkeiten, sodass er Dateien und Gespräche ausspionieren konnte, was er aber in dem Rahmen gar nicht durfte. Heute kommt er in zwei Ausführungen, sodass er einmal die Gespräche und einmal die Dateien ausspionieren kann, jedoch ist der Unterschied der daraus entsteht sehr gering. Viele haben da durch die Befürchtung, dass der Trojaner mehr in die Privatsphäre eingreift, als er eigentlich dürfte, somit können private Haushalte abgehört und auch gesehen werden, ohne dass dies erlaubt ist. Der alte Trojaner hatte zudem die Möglichkeit einen Screenshot des Bildschirms aufzunehmen, der ausspioniert wird, hierbei durfte er aber eigentlich gar nicht diese Fähigkeit besitzen.
Natürlich ist es auch immer fraglich, ob ein solcher Trojaner wirklich die Lösung ist und ob es in mancher Hinsicht nicht schon der Beginn eines Überwachungsstaates ist und ein zu starker Eingriff in die Privatsphäre. Allerdings kann dieser auch für mehr Sicherheit sorgen. Zu den Gesetzen, die ein solcher Trojaner einhalten muss, sollte man auch immer bedenken, dass dieser ständig erweitert und nachgerüstet werden kann, um über mehr Funktionen zu verfügen, als er eigentlich darf. Außerdem sind diese Gesetze nicht gerade das Allgemeinwissen der Bevölkerung, sodass man gar nicht richtig weiß, was und wie der Trojaner vorgeht. Zudem bleibt dabei auch die Frage, wie er auf den Rechner gelangt.
Vielleicht werden bei weiteren Überlegungen und mehr Verbesserungen die Ideen noch so ausgeweitet, dass nicht gleich jeder Bürger unsicher sein muss, ob er einen solchen Trojaner auf dem Rechner hat und es wirklich nur die haben, die auch unter explizitem Verdacht stehen.