Der Landtag in Niedersachsen hat sein neues Modell der Altersteilzeit für Lehrer vorgestellt. Die Lehrerverbände sehen die Neuregelung als überwiegend positiv, es wurde aber auch Kritik laut, sie sei nur für gut verdienende Lehrer eine Alternative. SPD und Grüne hatten das neue Altersteilzeitmodell auf den Weg gebracht, um einen Ausgleich für die Erhöhung der Arbeitszeiten für niedersächsische Lehrer zu schaffen.
Das Neue Modell sieht vor, dass künftig Lehrer statt wie bisher in regulärer Teilzeit, ihre Altersteilzeit auch im Block nehmen können sollen. Dabei soll es eine aktive Phase geben, in denen die Pädagogen weiterhin in Vollzeit arbeiten, jedoch nur 70% ihrer Bezüge erhalten. In der anschließenden passiven Phase erhalten sie weiterhin 70% ihrer letzten Nettobezüge, scheiden jedoch vollständig aus ihrer Lehrtätigkeit aus. Das reguläre Teilzeitmodell wurde eher schlecht angenommen. Nur etwa 300 Lehrer jährlich wählten diese Art der Altersteilzeit. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) geht davon aus, dass das neue Modell besser angenommen werden wird. Es gäbe bereits jetzt großes Interesse seitens der Pädagogen am Blockmodell.
Der Verband Erziehung und Wissenschaft (VBE) sieht das Blockmodell ebenfalls positiv, äußerte jedoch auch Kritik. Das Modell würde über Einkommenseinbußen der Lehrer mitfinanziert. Der VBE wies darauf hin, dass das Angebot besonders für Frauen eine Falle sei. Aufgrund von Erziehungszeiten könnten sich viele Lehrerinnen die Altersteilzeit nicht leisten. Dies gelte auch für Pädagogen, deren Kinder sich noch in der Ausbildung befänden.
Trotz aller Kritik sind die meisten Lehrerverbände für die Verabschiedung des Blockmodells für Altersteilzeit. Der niedersächsische Beamtenbund geht sogar noch einen Schritt weiter. Er fordert, das Modell müsse auch anderen Beamten zugänglich gemacht werden.