Laien können den Wert einer Immobilie bei nur einer Besichtigung oft nur schwer einschätzen. So gibt es zwar Immobilien, die sich relativ gut mit anderen vergleichen lassen, beispielsweise mit dem Quadratmeterpreis, den die Nachbarn gezahlt haben oder mit der Prüfung der Preise auf Immobilienportalen für ähnliche Objekte, doch die Unterschiede sind bei Häusern oft viel zu groß, um durch Vergleiche auf den Wert schließen zu können.
Außerdem können sich in Altbauten wertsenkende Mängel wie schlechte Isolierungen, veraltete Elektrik und Wasserleitungen oder mangelhafter Brandschutz verstecken, die später einen hohen Investitionsbedarf auslösen können. Doch auch der Energieverbrauch einer Immobilie ist maßgeblich für den Wert. So sollten sich Interessenten vor dem Kauf den Energiepass zeigen lassen. Dort sind Informationen über den Energiebedarf und -verbrauch der Immobilie aufgeführt. Er bietet so einen wichtigen Hinweis auf künftige Nebenkosten oder mittelfristig anstehende Modernisierungsmaßnahmen.
Gutachterausschüsse können daneben wichtige Informationen liefern. So veröffentlicht der Gutachterausschuss München beispielsweise gegen Gebühr jährlich einen Immobilienmarktbericht mit aktuellen Preisentwicklungen und Marktendenzen. Daneben wird jährlich ein bundesweiter Immobilienmarktbericht herausgegeben, der über die Homepage des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse und Oberen Gutachterausschüsse ebenfalls kostenpflichtig bestellbar ist.
Wirklich genau kann jedoch regelmäßig nur ein Sachverständiger den Wert eines Objektes ermitteln. Mit einem Gutachten erhält der Auftraggeber unter anderem eine ausführliche Analyse zu Bauschäden und Investitionsbedarf. Am Ende des Gutachtens steht mit dem Verkehrswert des Objektes der Preis, den die Immobilie am Markt durchschnittlich erzielt. Ein schriftliches Verkehrswertgutachten kostet zwischen 1. 500 und 3.000 Euro. Aufgrund der Termindichte bei den Gutachtern sollte man sich jedoch mindestens drei Monate vor dem Kauf darum kümmern. Drängt die Zeit, kann sich der Interessent vom Sachverständigen alternativ zum schriftlichen Gutachten beraten lassen. Zwar wird dort letztlich kein fester Wert genannt, sondern nur überprüft, ob der vereinbarte Kaufpreis im Bereich des Üblichen liegt, doch dafür fällt die Beratung mit 300 bis 1.000 Euro weitaus günstiger aus, erklärt ein Sachverständiger für die Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken. Adressen bundesweiter, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger sind auf der Website der Industrie- und Handelskammern zu finden. Im Nachhinein gesehen rechnen sich im Regelfall die Kosten für einen Sachverständigen.