Hintergrund der Lehrerstreiks sind die bislang ergebnislos verlaufenen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, auf Bundesebene. Bei dem Tarifstreit mit der Tarifkommission der Länder (TdL) fordern die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, Verdi, IG Bau sowie die Polizeigewerkschaft eine Steigerung der Löhne um 5,5 Prozent oder mindestens zirka 175 Euro zusätzlich pro Monat.
Zudem wollen die Lehrergewerkschaften, dass die Länder die Eingruppierungen angestellter Lehrer vereinheitlichen. Die Entgeltgruppen der angestellten Lehrer sollen den Besoldungsgruppen der Beamten zugeordnet werden. In diesem Fall würde ein angestellter Lehrer in eine vergleichbare Tarifgruppe eines verbeamteten Lehrers kommen. Die GEW berichtet hinsichtlich der Tarifverhandlungen, dass die Tarifkommission der Länder (TdL) erst dann ein Angebot für eine Gehaltssteigerung vorlegt, wenn sich die Gewerkschaften auf Leistungskürzungen bei den Betriebsrenten einlassen.
Die GEW-Chefin bezeichnet die Kürzungen bei den Betriebsrenten als Unding. Sie fügt hinzu, dass die Warnung der GEW bezüglich der Folgen einer Schuldenbremse für die Bildungsausgaben, die ganz überwiegend Personalausgaben sind, berechtigt war. Der Vorsitzende des Sächsischen Lehrerverbands nimmt Stellung und teilt mit, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst besser honoriert werden müssen. Nach Berechnungen des Finanzministers von Sachsen würde eine Gehaltssteigerung um knapp 5,5 Prozent Mehrkosten in Höhe von etwa jährlich 206 Millionen Euro für den Freistaat Sachsen bedeuten. Ungefähr 113 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten kämen dazu, wenn anderen Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst eine Lohnerhöhung gewährt werden würde.
Am 11.03.2015 ist an vielen Schulen in Sachsen der Unterricht ausgefallen. Mehrere Tausende Lehrer in Chemnitz, Dresden und Leipzig protestierten auf den Straßen bezüglich ihrer Forderung nach mehr Geld und gegen Einschnitte bei der betrieblichen Altersversorgung. Nach Gewerkschaftsangaben nahmen geschätzt 6.000 Lehrer an einer Demo auf dem Dresdner Carolaplatz teil. Fast 4.000 Lehrer streikten auf dem Augustusplatz in Leipzig. Im Chemnitz kamen zirka 5.000 Lehrkräfte zum Karl-Marx-Monument um ihre Forderungen durchzusetzen. Am 16. und 17. März werden die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam fortgesetzt.