In Europa werden immer mehr Elektrofahrzeuge produziert, doch die Abhängigkeit von Zulieferern aus Asien wächst entsprechend, da die europäischen Autobauer von dort ihre Batterien beziehen. Diese Abhängigkeit soll durch die Schaffung von Batteriewerken in Europa gebannt werden. Die Europäische Kommission hatte der Automobilindustrie daher finanzielle Unterstützung für den Bau von Batteriefabriken in Aussicht gestellt. „Europas Autoindustrie muss auf allen Feldern Weltspitze sein“, sagte der EU-Kommissionsvizepräsident. Das gelte auch für Niedrigemissions- und Nullemissionsautos. Mithilfe des „Juncker-Plans“ ließe sich der Aufbau entsprechender Batteriefabriken fördern, leider bisher nur eine Absichtserklärung.
Schon vor zwei Jahren hatte der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) geschaffen, der bis 2018 private Investitionen im Umfang von 315 Milliarden Euro beschaffen soll und von der Europäischen Investitionsbank verwaltet wird. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte schon eine Erleichterung der staatlichen Förderung von Investitionen in Batterietechnik in der EU gefordert.
Volkswagen prüfte den Bau einer Batteriefabrik in Salzgitter, mit dem die Beschäftigung an dem Standort gesichert werden soll, der derzeit noch Verbrennungsmotoren produziert. Auch der Zulieferer Bosch überlegt, ob er in die Fertigung von Batteriezellen einsteigt. Gegenüber den Autobauern aus Frankreich, Japan oder den USA haben die deutschen Hersteller einen Rückstand bei Elektroautos aufzuholen, inzwischen gibt es aber auch bei den deutschen Autobauern vergleichbar viele Elektro-Autos im Sortiment. Nur bei den Batterien ist die deutsche Automobilindustrie weiterhin von Zulieferern aus anderen Ländern abhängig.
In Asien ist bisher Japan der größte Produzent von Batterien, doch China ist Japan auf den Fersen. So lag Japan 2014 mit einer Jahresproduktion von 2 Gigawattstunden vor Südkorea (1,3 Gigawattstunden) und China mit 0,8 Gigawattstunden auf Platz 1 der größten Produzenten, berichtete ein Fachportal. Die EU stellte im selben Zeitraum gerade mal 0,3 Gigawattstunden Batterien her. Auch die USA haben im Jahr 2014 noch 1,0 Gigawattstunden produziert, was sich jedoch mit dem Ausbau der Batterieproduktion von Tesla drastisch ändern könnte. In 2018 soll in Nevada die weltweite Produktion an Lithium-Ionen-Batterien verdoppelt werden und am Ende über eine Zellkapazität von bis zu 105 Gigawattstunden verfügen.
Ob in Deutschland bald neben den Batterien für die E-Autos auch die dafür nötigen Zellen selbst produziert werden sollen, wird derzeit diskutiert. So fordert die Nationale Plattform Elektromobilität, in der alle Beteiligten zum Thema E-Autos vertreten sind, dass die gesamte Wertschöpfungskette der Elektroautos im eigenen Land verbleiben solle, um nicht nur Leitmarkt, sondern auch Leitanbieter bei E-Autos zu werden. Aktuell sind die deutschen Autobauer bei den Zellen, mit denen die Voltspeicher bestückt werden, von den Importen asiatischer Hersteller abhängig.
Eine Aufholjagd ist jedoch erkennbar. Große Unternehmen wie BASF etc. forschen und investieren viel Geld in die Grundlagenforschung für mehr Leistung der zukünftigen Batterien. Letztlich wird die Leistungsfähigste und Kostengünstigste Batterie den Markt erobern.