Seit heute streikt bereits der Güterverkehr, am Mittwoch und Donnerstag wird auch der Personenverkehr betroffen sein. Es ist der siebte Streik in Folge in der Auseinandersetzung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschafts GDL.
Seit November ist es ruhig geworden um die GDL und die Bahn. Die Tarifverhandlungen schienen sich auf einem guten Weg zu befinden. Die Bahn ließ kürzlich sogar verlauten, man sei auf der Zielgerade. Ein erneuter Bahnstreik kommt für viele daher überraschend. Die GDL hatte die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hatte diese Haltung der GDL als „nicht nachvollziehbar“ kritisiert.
Fragt man den Vorsitzenden der GDL, Claus Weselsky, so ist der Streik seiner Gewerkschaftsmitglieder durchaus berechtigt. Die Bahn habe sich geweigert, Zwischenergebnisse schriftlich zu fixieren. Sie bewege sich in den Verhandlungen kaum, gehe auf vorgeschlagene Kompromisse so gut wie nicht ein. Gleichzeitig beklage die Bahn öffentlich die 200 Millionen Verluste, die durch die vergangenen sechs Streikrunden entstanden seien. Die Öffentlichkeit bekommt von den zähen Verhandlungen so gut wie nichts mit. Daher ist es kein Wunder, dass die betroffenen Bahnkunden immer weniger Verständnis für die erneuten Einschränkungen im Bahnverkehr zeigen. Weselsky erklärte im Deutschlandfunk, er sei erschüttert über die Verantwortungslosigkeit des Bahnmanagements. Die Bahn habe sich geweigert, schriftliche Vereinbarungen zu treffen, tue aber so, als sei bereits alles geregelt.
Vom Bahnstreik betroffen ist vom 21. bis 24. April der Güterverkehr, aber auch im Personenverkehr könne es hierdurch zu Beeinträchtigungen kommen. Das Zugpersonal im Personenverkehr werde ab Mittwoch, dem 22. April 2:00 Uhr bis Donnerstag, den 23. April um 21 Uhr bundesweit Streiks durchführen. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass hierfür bereits ab heute Ersatzfahrpläne bereitgestellt werden. Insbesondere im Nahverkehr wird es vermutlich zu Ausfällen kommen. Kunden sollten sich vor Reisebeginn über etwaige Änderungen informieren. Wer vom Streik betroffen ist, der kann sich unter Umständen sein Ticket erstatten lassen oder den nächsten, auch höherwertigen, Zug nehmen.