Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern, die verbeamtet werden, müssen nun doch nicht um ihre angesammelten Dienstjahre bangen. Das Finanzministerium dementierte damit die Aussage von Bildungsminister Mathias Brodkorb, der in einem Schreiben eine Anerkennung von maximal fünf Dienstjahren angekündigt hatte.
Der Informationsbrief des Sprechers des Bildungsministeriums an alle Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern hatte Ende letzten Jahres für Empörung und Proteste bei Beamtenbund und den Lehrerverbänden gesorgt (wir berichteten: Nicht immer volle Anerkennung der Dienstjahre bei Verbeamtung in Mecklenburg-Vorpommern). Zu Recht hatten die betroffenen Lehrer um ihre Einkommen gebangt, denn der Verfall von Vordienstzeiten aus ihren Angestelltenverhältnissen im öffentlichen Dienst, hätte in einer geringeren Einstufung im Erfahrungsalter und somit zu Einkommenseinbußen geführt.
Finanzministerin Heike Polzin hat diese Aussage von Brodkorb nun dementiert und damit die Gemüter beruhigt. Dienstzeiten aus Angestelltenverhältnissen der Lehrer sollen demnach weiterhin voll auf die Erfahrungsstufen angerechnet werden. „Die Landesregierung hat nicht die Absicht, dies zu ändern“, erklärte das Finanzministerium. Bei einer späteren Verbeamtung müsse allerdings auch darauf geachtet werden, dass die betroffenen Lehrer bei der Altersversorgung nicht besser gestellt würden, als ihre Kollegen. Sie bekämen für die Zeiten vor der Verbeamtung Rente und für spätere Zeiten Pensionen, auf die wiederum nur fünf Jahre vor der Verbeamtung zusätzlich angerechnet werden würden. Hierfür zahle das Land Mecklenburg-Vorpommern 30 Million Euro zusätzlich in den Versorgungsfond.
Mit der Richtigstellung versucht das Land vor allem, weiterhin als Arbeitgeber für seine Lehrer attraktiv zu bleiben. Dafür sollen Lehrer bis zum 40. Lebensjahr die Möglichkeit bekommen, nachträglich verbeamtet zu werden. Von den betroffenen 900 Lehrern haben bereits 800 ihre Verbeamtung beantragt. Für den Wettbewerb um die Nachwuchslehrer hat das Bildungsministerium außerdem ein Paket von 50 Millionen Euro geschnürt, mit dem das Land junge Pädagogen anstellen will.