Als Thomas Edison Ende des 19. Jahrhunderts die Glühbirne erfand und massenmarkttauglich machte, revolutionierte er damit die technische und kulturelle Entwicklung. Seit 2009 arbeitet die EU im Rahmen der Öko-Design Richtlinie daran, die Beleuchtung in Haushalten stromsparender zu machen. In einem ersten Schritt mussten 2012 die Glühbirnen den strengeren Anforderungen an die Energieeffizienz weichen; in einem zweiten Schritt sind nun die Halogenlampen zum größten Teil aus den Läden verschwunden. Ausnahmen gibt es nur bei sehr energiesparenden Halogenlampen und einigen extrem lichtstarken Modellen, für die es noch keinen LED-Ersatz gibt.
Anders als bei den Glühlampen 2012 ging die Umstellung relativ unbemerkt und ohne Aufregung vonstatten, auch Hamsterkäufe besorgter Verbraucher hielten sich sehr im Rahmen. Hauptgrund dürfte sein, dass die alternativen Technologien, allen voran LEDs, mittlerweile so gut und preislich so akzeptabel sind, dass sie die alten Beleuchtungsmittel fast ohne Abstriche ersetzen können – und die Weiterentwicklung ist in vollem Gang.
Derzeit dürfte es in den meisten Haushalten einen bunten Mix verschiedener Beleuchtungsmittel geben, weil die Ökorichtlinie den Austausch nicht zwingend vorschreibt, sondern auf den allmählichen Umtausch setzt. Dazu gehört auch, dass Restbestände vom Handel noch abverkauft werden dürfen. Hier sind die gängigsten Leuchtmittel: Die Glühlampe: erkennbar an dem birnenförmigen Glasbehälter mit einem Glühdraht aus Wolfram, der gerne beim Einschalten durchbrennt. Wird sehr heiß und ist hat eine sehr geringe Lichtausbeute. Halogenlampen: sind entweder Spot-Leuchten oder wie Glühbirnen birnenförmig. Statt des Wolfram-Drahtes ist der Glühdraht von einem Glasbehälter umgeben, der ein Gas enthält. Sie sind etwa 30% energiesparender als Glühbirnen und können problemlos im Hausmüll entsorgt werden. Energiesparlampen: enthalten ebenfalls ein leuchtendes Gas. Sie bestehen aus gebogenen oder gewendelten Röhren, in denen die Gasentladung stattfindet. Der Nachteil früherer Exemplare, sehr lange zu brauchen, bis die Helligkeit sich aufgebaut hat, ist bei neueren und hochwertigen Modellen weniger spürbar. Energiesparlampen enthalten geringe Mengen Quecksilber, die bei einem Bruch austreten können. Passiert das, sollte man den Raum lüften und die Reste mit Handschuhen entfernen, nicht mit dem Staubsauger aufsaugen. LED-Lampen: in ihnen sorgen leuchtende Dioden auf Halbleiterbasis für die Lichterzeugung, kein Glühdraht. Es gibt sie in der klassischen Birnenform für alle gängigen Fassungen; sie können aber auch viel kompakter gebaut werden und bieten daher Designern fast unbegrenzte kreative Spielräume. LEDs gibt es heute in allen Farben; man kann beliebig warmes oder kaltes Licht erzeugen. LEDs brennen praktisch unbegrenzt, denn sie haben keine Verschleißteile; lediglich die Leuchtkraft lässt nach jahrelangem Gebrauch nach und auch dafür gibt es bereits technische Lösungen. Weitere Vorteile: sie werden nicht heiß, und sie sind völlig unempfindlich gegen häufiges An- und Ausschalten – ganz im Gegensatz zu Glüh- und Halogenlampen. Ihr geringer Stromverbrauch (bis zu 90% weniger Strom bei sehr guten Leuchten, verglichen mit Glühlampen) und die lange Lebensdauer sorgen dafür, dass sich der höhere Anschaffungspreis innerhalb kurzer Zeit amortisiert. Die Tatsache, dass LEDs kein Quecksilber enthalten, erhöht die Umweltfreundlichkeit und ist ein echter Vorteil gegenüber den Energiesparlampen. Einzig das Dimmen von LEDs ist noch nicht völlig ausgereift, vor allem wenn neue LEDs mit älterer Dimm-Technik in Berührung kommen. Die Weiterentwicklung ist hier aber rasant.
Kauft man neue Lampen, gibt es verschiedene Merkmale, auf die zu achten ist. Zuerst sollte man keine Produkte verwenden, die viel schlechter als Energieeffizienzklasse A+ sind und weniger als 15.000 Stunden Lebensdauer haben. Die Lumen-Zahl auf LEDs und Energiesparlampen ersetzt die Watt-Angabe der Glühbirnen. Dabei gilt: einer 40-Watt-Glühbirne entsprechen ca. 470 Lumen; 60 Watt sind etwa 800 Lumen; 100 Watt etwa 1400 Lumen. Ein weiterer Kennwert ist Kelvin, das Maß für die Farbtemperatur. 3000 Kelvin entsprechen etwa der Wärme des Glühbirnenlichts; 6000 Kelvin wirken viel kälter und werden am Arbeitsplatz empfohlen. Auch auf den Farbwiedergabeindex Ra sollte man achten; er beschreibt, wie natürlich Farben erscheinen. Ra 100 entspricht dem perfekt gleichmäßigen Spektrum der Glühbirne; niedriger als Ra 80 sollte man nicht kaufen.
Alles in Allem können Halogen- und Energiesparlampen als Übergangstechnologien gelten, bis die Industrie die LED-Lampen massenmarkttauglich entwickelt hatte. Dieser Technologie mit ihren praktischen Vorzügen gehört die Zukunft. Sie eröffnet nicht nur Lichtdesignern, sondern jedem Einzelnen ganz neue Spielräume, in der Wohnungsbeleuchtung individuelle Konzepte zu entwickeln und dadurch den Wohnkomfort zu steigern, beispielsweise durch indirekte Raumbeleuchtung mit LED-Lichtleisten an oder unter Möbeln.