Die Heizungs- oder Umwälzpumpe ist das „Herz“ der Heizung: Während der Heizkessel dafür sorgt, dass das Wasser erwärmt wird, drückt die Umwälzpumpe das warme Wasser zu den Heizkörpern und das abgekühlte Wasser zurück in den Heizkessel. Dafür benötigt sie Energie, und gerade ältere Anlagen sind richtige Stromfresser.
Je nach Alter der Anlage gibt es unterschiedliche Typen von Umwälzpumpen. Der einfachste ist die ungeregelte Umwälzpumpe. Sie läuft meist mit konstant hoher Leistung, egal wie hoch der Wärmebedarf in Haus oder Wohnung tatsächlich ist, und lässt sich überhaupt nicht einstellen. Schlimmstenfalls arbeitet sie sogar im Sommer, wenn die Heizung nicht auf Sommerbetrieb umgeschaltet wurde. Es lohnt sich daher, nach dem Ende der Heizperiode genau zu prüfen, ob die Pumpe abgeschaltet ist.
Etwas besser zu handhaben sind Umwälzpumpen mit manuellen Einstellmöglichkeiten. Solche Pumpen sind in vielen Häusern zu hoch eingestellt und verbrauchen so unnötig viel Strom. Ob die Einstellung stimmt, kann man testen, indem man die Pumpe zunächst auf die niedrigste Stufe stellt und prüft, ob es in der Wohnung noch warm genug wird. Bleiben die Heizkörper zu kalt, wird die Pumpe eine Stufe höher gestellt und der Test wiederholt, bis man die richtige Einstellung gefunden hat. Allein durch diese Justierung kann man im Jahr viel einsparen.
Wirklich auf den jeweiligen Wärmebedarf anpassbar sind nur geregelte Umwälzpumpen. Die elektronische Pumpenregelung kann z.B. durch den aktuellen Druck im Rohrsystem abschätzen, wie viel Wärme im Moment tatsächlich benötigt wird. Am effektivsten sind die modernen Hocheffizienzpumpen, bei denen ein spezieller Motor die Pumpeneinstellungen an den tatsächlichen Bedarf anpasst. Seit 2013 dürfen nur noch solche modernen Pumpen verkauft und eingebaut werden. Man erkennt sie am Kürzel „ErP ready“ und daran, dass sie nicht mehr mit den alten Energieklassen „A“ bis „G“ bezeichnet sind, sondern mit dem sogenannten Energie-Effizienz-Index (EEI), der seit 2015 unter 0,23 liegen muss. Diese modernen Hocheffizienzpumpen verbrauchen oft nur 20% des Stroms, den eine alte ungeregelte Umwälzpumpe benötigt!
Es lohnt sich deshalb bei alten Anlagen oft, die Umwälzpumpe durch eine neue zu ersetzen. Dabei sollte die Fachfirma zunächst klären, welche Pumpengröße wirklich gebraucht wird. In vielen deutschen Heizkellern stehen nämlich zu große Anlagen, die nur unnötig Strom verbrauchen. Baut man eine neue Anlage ein, sollte man zugleich einen sogenannten Hydraulischen Abgleich durchführen lassen. Dabei wird das gesamte Heizungssystem von den Fachleuten richtig eingestellt: Heizkessel, Umwälzpumpe und auch die Thermostate werden auf die Bedürfnisse des jeweiligen Raumes angepasst, so dass die Wärme gleichmäßig im Haus oder der Wohnung verteilt wird.
Was kostet das Ganze? Und was kann man sparen? Hocheffizienzpumpen kosten samt Einbau etwa 400 Euro, abhängig vom Hersteller, Modell und den örtlichen Handwerkerpreisen. Ein Hydraulischer Abgleich wird mit ca. 690 Euro angesetzt, jedoch abhängig von der Anlagengröße. Für beides gibt es Fördermöglichkeiten: Eine neue Umwälzpumpe wird von der KfW mit 30% der Nettokosten (Pumpe + Einbau) gefördert; das Wirtschaftsministerium (BAFA) fördert die Durchführung des Hydraulischen Abgleichs ebenfalls mit 30% der Nettokosten. Das Einsparpotenzial beträgt bei einer neuen Pumpe zwischen 100 und 150 Euro pro Jahr durch den niedrigeren Stromverbrauch; der Hydraulische Abgleich kann die Stromkosten noch einmal um bis zu 90 Euro senken. Insgesamt lohnt sich die neue Pumpe allein also schon nach 3 bis 4 Jahren, beide Maßnahmen zusammen nach 5 bis 6 Jahren, wiederum auch hier von der Anlagengröße abhängig.
Und zum Schluss ein Blick in die Zukunft: Mittlerweile gibt es die ersten „smarten“ Umwälzpumpen. Mit ihrer ausgeklügelten Sensorik, modernsten Analyse- und Regelungsfunktionen und dem Anschluss an digitale Systeme sind damit auch Umwälzpumpen in Zukunft Teil der smarten Wohn-Infrastruktur.