Zum Start der Serienherstellung des neuen chinesischen Elektrovans ES8, in dem sieben Personen Platz nehmen können, ließ die Stadtregierung Pekings verlauten, dass Benzin-Autos zugunsten von Elektro-Fahrzeugen nun noch weiter von den Straßen der Hauptstadt verbannt werden sollen. Mit der Veränderung der Zulassungsquoten sollen ab 2018 statt bisher 150.000 nur noch 100.000 neue Autos zugelassen werden. Die Entscheidung wer eine Zulassung erhält, wird via Losentscheid gefällt. Davon werden die NEV (Neue Energiefahrzeuge) erstmals mit 60.000 Zulassungen die Mehrheit ausmachen. Autos mit Verbrennungsmotoren werden dagegen nur in einer Höhe von 40.000 zugelassen. Im Jahr 2011, als Peking das Lossystem eingeführt hatte, betrug die Anzahl der zu verlosenden KFZ-Kennzeichen noch mehr als 200.000 Kfz-Kennzeichen jährlich. Zuletzt betrug die Quote noch 90.000 für Benziner.
Doch die Besonderheit des nun vorgestellten E-Van besteht vor allem in seinen 600 kg schweren Batterien. Sie werden vom Besitzer nur geleast. Alle 42.000 Ladestationen in der Volksrepublik sollen bereits mit ihnen kompatibel gemacht werden. Engpässe beim Stromnachschub können die Fahrer des neuen E-Vans von Nio durch den Austausch der Batterien verhindert werden. Die Batterien wurden so am Wagen angebracht, dass sie leicht ausgetauscht werden können. Der Zeitbedarf für die Demontage und den Ersatz der Batterie beträgt gerade einmal drei Minuten. Hierzu will Nio ein Netzwerk von Wechselstationen aufbauen. 1200 solcher Stationen sind bis 2010 in chinesischen Metropolen geplant. Dazu sollen 1100 mobile Ladefahrzeuge die leeren Akkus liegen gebliebener Autos binnen zehn Minuten mit Strom für 100 Kilometer Reichweite versorgen. Mit diesen Service-Verträgen könnten Nio-Käufer auf Abholdienste zugreifen, die den Wagen aufladen und zum Besitzer zurückzubringen.
Für den neuen E-Van ES8 gebe es bereits mehr als 10.000 Vorbestellungen. Der 635 PS starke Elektromotor des Vans soll nach Firmenangaben in 4,4 Sekunden auf 100 Kilometer beschleunigen können. Außerdem steuert der am Armaturenbrett angebrachter Kleinroboter „Nomi“ (Know Me – Erkenne mich) Dutzende Funktionen künstlicher Intelligenz für den Komfort im Innenbereich. Das einfachste Modell kostet abzüglich der Subventionen der Politik noch 48.200 Euro und zielt damit auf die oberen Mittelschichten in China. Die Batterie reiche laut Nio bei 60 Km/h rund 500 Kilometer.