Die Verhandlungsführer von Verdi und dem Deutschem Beamtenbund (dbb) haben sich auf eine Mitgliederbefragung zum vorliegenden Schlichterspruch für den Sozial- und Erziehungsdienst geeinigt. In den kommenden fünf Wochen sollen die Betroffenen vor Ort befragt werden.
Die Schlichter hatten vergangene Woche ein Angebot vorgelegt, das Inhalt der nächten Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften sein sollte. Alle Seiten hatten sich für eine Annahme des Angebots ausgesprochen. Die beteiligten Gewerkschaften Verdi und der dbb haben sich jetzt jedoch für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen. Man möchte sich ein ausführliches Meinungsbild machen. Während die Befragungen vor Ort laufen, sollen Streiks weiterhin ausgesetzt bleiben. Verdi-Chef Frank Bsirske gab an: „Es wäre widersinnig, die Mitglieder über die Schlichtungsempfehlung abstimmen zu lassen und gleichzeitig dagegen zu streiken.“
Das ist eine gute Nachricht für die Eltern von Kindergartenkindern. Der vierwöchige Streik im Mai hatte vor allem sie getroffen und verlief ergebnislos. Die Verhandlungen der Gewerkschaften mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände sollen am 13. August wieder aufgenommen werden, wenn das Ergebnis des Mitgliedervotums feststeht. Bereits seit Februar versuchen beide Seiten, einen tragfähigen Kompromiss zu finden. Von der durch die Schlichtungskommission vorgeschlagenen Erhöhung profitiere der Großteil der Betroffene im Sozial- und Erziehungsdienst. Der Verhandlungsführer des dbb, Andreas Hemsing, gab an: „Die Empfehlung der Schlichter ist eine gute Grundlage für weitere Verhandlungen. Bevor wir in die abschließenden Gespräche gehen, wollen wir aber ein detailliertes Stimmungsbild aus unserer Mitgliederschaft.“