Lange Zeit konnten sich Hausbesitzer auf die Faustregel verlassen, dass Heizölpreise im Sommer tendenziell niedriger sind als dann, wenn die Temperaturen sinken. Diese Regel gilt allerdings nicht mehr. Zu viele Faktoren – politische und wirtschaftliche – beeinflussen den Ölpreis, der sich außerdem an der Börse orientiert. Vorhersagen, wie sich die Preise entwickeln werden, sind damit mittlerweile fast unmöglich.
Umso mehr suchen Hausbesitzer nach Möglichkeiten, beim Heizölkauf wenigstens ein bisschen Geld zu sparen. Eine Möglichkeit ist es, im Internet die Anbieterpreise zu vergleichen. Dabei muss man jedoch auf das „Kleingedruckte“ achten – neben dem Preis sind möglicherweise auch die Lieferzeiten der Anbieter sehr unterschiedlich.
Eine andere Möglichkeit, bei der Heizölbestellung zu sparen, ist die Sammelbestellung. Bestellen mehrere Abnehmer zusammen, kann der Anbieter einen Mengenrabatt pro Liter geben. Besonders für Abnehmer kleinerer Ölmengen bis etwa 1.500 Liter ist das interessant. Für solche Sammelbestellungen gibt es mittlerweile Online-Portale, auf denen man sich registrieren und zum gewünschten Zeitpunkt eine Bestellung aufgeben kann. Das Portal übernimmt dann die Organisation. Der Besteller sollte jedoch auch die möglichen Gebühren dieser Vermittlung im Auge haben.
Viele Verbraucher organisieren Sammelbestellungen privat unter Nachbarn. Damit es hier kein „böses Erwachen“ gibt, sollte man einige Dinge beachten:
Grundsätzlich sollten die Abnahmestellen nahe bei einander liegen, am besten im Umkreis von nicht mehr als drei Kilometern. Sonst fällt der Vorteil geringerer Transportkosten weg. Es sollten auch nicht zu viele Anlieferstellen sein, denn die Logistikkosten steigen natürlich, je mehr Häuser ein Tankwagen anfahren muss.
Die Besteller sollten außerdem darauf achten, dass alle ungefähr die gleiche Menge ordern, denn der Preis pro Liter wird nach der durchschnittlichen Bestellmenge pro Besteller berechnet. Sind die Bestellmengen ungleichmäßig, zahlen die Bezieher von Mengen, die größer als der Durchschnitt sind, daher mehr, als wenn sie einzeln bestellen würden; profitieren würden die Besteller von Ölmengen, die unter dem Gruppendurchschnitt liegen.
Auch bei der Bezahlung sollten diejenigen, die für die Gruppe bestellen, sich absichern. Vermeiden sollte man Gesamtrechnungen, denn dann haften im schlimmsten Fall alle Mitbesteller für die, die ihren Teil der Lieferung nicht zahlen. Besser sind Einzelrechnungen an jeden Besteller, und am besten ist es, das Öl direkt bei der Lieferung beim Tankwagenfahrer bar oder mit EC-Karte zu bezahlen.
Sich absichern sollten diejenigen, die für die Gruppe bestellen, auch beim Preis. Da der Ölpreis stark schwanken kann, auch innerhalb eines Tages, sollte der Besteller die Mitbesteller über diese Unsicherheit unmissverständlich aufklären, und keinerlei Garantien übernehmen. Auch sollte sich der Besteller am besten schriftlich bestätigen lassen, dass die Mitbesteller an der Sammelbestellung teilnehmen.
Und schließlich erfordert eine Sammelbestellung auch eine gewisse Flexibilität aller Beteiligten, denn die Liefertermine müssen in Einklang gebracht werden. Wenn aber alles funktioniert, können alle Mitbesteller auf diese Weise zwischen 2% und 5% der Heizölkosten sparen.