Die Erfolgskontrolle bei gemischten Geldanlagen ist oft schwierig. Um die gewählte Ausrichtung der typischen Aktien-Renten-Geldanlage mit dem Durchschnitt vergleichen zu können, müssen der aktuelle Aktienanteil sowie die durchschnittliche Aktienquote in der Vergangenheit in der gemischten Geldanlage bekannt sein. Die Werte können bei der Bank nachgefragt werden. Im Internet gibt z. B. das „Factsheet“, ein monatlich aktualisiertes Datenblatt auf der Internetseite der Fondsgesellschaft einen Überblick. Im Halbjahres- oder Jahresbericht ist dann die Aufstellung aller Vermögenswerte ersichtlich.
Erst mit dieser Aktienquote kann das Jahresergebnis mit der allgemeinen Marktentwicklung verglichen werden. Hierzu hat Finanztest die breit gefächerte Aktien- und Zinsindizes Index MSCI World TR Euro (Aktien) und Index Barclays Euro Treasury Bond (verzinsliche Anlagen) gewählt und deren Erträge in verschiedenen Mischungsverhältnisse im vergangenen Jahr sowie im Fünfjahresrückblick dargestellt. Mit diesen Werten können gemanagte Mischfonds und Vermögensverwaltungen nun verglichen werden.
So konnte ein Aktienanteil von 100 Prozent der MSCI World beispielsweise in den letzten fünf Jahren 15,8 Prozent Rendite erwirtschaften. Bei einer ausgewogenen Mischung von 60 Prozent MSCI World und 40 Prozent Barclays Euro Treasury waren es im gleichen Zeitraum 11,9 Prozent und sogar in der defensiven Mischung mit nur 30 Prozent Aktienindizes MSCI World und 70 Prozent Zinsindizes Barclays Euro Treasury noch 9,1 Prozent Rendite. Liegt die zu vergleichende Fondsentwicklung abzüglich der Kosten von 0,5 Prozent jährlich weit unter der durchschnittlichen o.g. Indexentwicklung, sollte die Anlagestrategie überprüft werden.
Über die Chancen und Risiken eines Mischfonds informiert beispielsweise Finanztests kostenpflichtiger Produktfinder Investmentfonds. Mit der Wertpapierkennnummer (Isin) des Fonds kann vorab kostenlos geprüft werden, ob der Fonds bewertet ist. In der Bewertung ist dann ersichtlich, wie gut sich ein Fonds innerhalb seiner Gruppe entwickelt hat und ob der Fonds ein geringeres Risiko als die Indexmischung hatte. Zudem werden Alternativen desselben Anbieters empfohlen, falls der eigene Fonds schlecht abgeschnitten hat.
Besonders einfach zu händeln ist dagegen das von Finanztest entwickelte Pantoffel-Portfolio, welches aus zwei ETF-Sparplänen besteht, einer auf einen Aktienfonds wie dem Index MSCI World und den anderen auf einen Fonds mit Anleihen wie den Barclays Euro Treasury. Unter der Abkürzung ETF versteht man börsengehandelte Fonds, die meistens einem Index folgen und daher keinen Manager benötigen, folglich also viel günstiger als aktiv gemanagte Fonds sind. Die anfänglich festgelegte Aktienquote sollte dann jährlich wiederhergestellt werden, denn Aktien- und Anleihemärkte entwickeln sich unterschiedlich. Daher ist es möglich, dass bei einem Anstieg der Aktienmärkte der Anteil der Aktien im Fonds plötzlich bei 70 statt 50 Prozent liegt, was auch das Risiko ansteigen lässt. Der ausgewogene Pantoffel-Sparplan konnte so in den letzten 15 Jahren laut Finanztest eine Rendite von 5,9 Prozent pro Jahr erzielen, der ausgewogene Mischfonds dagegen durchschnittlich gerademal 2,4 Prozent jährlich und das Sparbuch schließlich nur noch 1,3 Prozent.