Produktions- und Transportverzögerungen beeinflussen die Produktion und Konjunktur in Deutschland negativ. Laut einem Konjunkturexperten könnten sich die Kosten während der Zeit des Streiks auf bis zu 750 Millionen Euro summieren. Vom GDL-Streik ist ganz besonders der Güterverkehr betroffen, termingerechte Lieferungen sind mit langen Verzögerungen verbunden.
Bei einem mehrtägigen Streik der GDL leiden insbesondere Unternehmen unter möglichen Produktionsstopps und Verlust von Aufträgen durch Zeitverzug. Auch in der Automobilindustrie kommst es möglicherweise zu Produktionsstopps im Fahrzeugbau, die Lager bleiben dann mehrere Tage leer. Als Folge verschlechtert sich die Ertragssituation von Unternehmen, die Beschäftigten müssen dann mit Lohnausfällen durch Kurzarbeit rechnen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht von Streikschäden von bis zu knapp 100 Millionen Euro pro Tag aus, wenn es zu häufigen Produktionsstopps kommen sollte. Für einen Streik der länger als zwei Wochen andauert, schätzt die IW mit Streikschäden von bis zu 180 Millionen Euro pro Tag.
Begründet wird dies, dass eine wachsende Anzahl an Betrieben die Produktion kürzen oder einstellen müsste, womit die Verluste pro Tag zunehmen. Bezüglich der Wachstumsrate geht man davon aus, dass diese im zweiten Quartal 2015 um zirka 0,1 Prozent pro Streikwoche geringer ausfallen kann. Laut dem Konjunkturexperten besteht das Risiko eines möglichen Reputationsverlustes des Standorts Deutschlands bei ausländischen Investoren.
Nach Aussagen des Ministerpräsidenten von Sachsen führt der GDL-Streik zu massiven Schäden in Ostdeutschland. Das mache sich vor allem in den Städten Dresden und Leipzig bemerkbar, so der Ministerpräsident. Der Ministerpräsident von Sachsen fügt hinzu, dass es im Osten schwieriger wird Investoren zu finden, welche ihre Ware mit der Bahn transportieren wollen, dies ist der geringen Anzahl an verbeamteten Lokführern geschuldet.
Die Bahn schlägt vor, ein Streik-Ende durch einen Schlichterspruch herbeizuführen.