Rund 300.000 Passagiere müssen auf ihre Flüge verzichten. Der Beamtenbund und die Gewerkschaft Verdi haben an sieben Flughäfen zum Warnstreik aufgerufen. Die Wirtschaft wurde für die Kritik gelobt.
Viele Teile des deutschen Luftverkehrs wurden von der Gewerkschaft Verdi lahmgelegt. Der Streik begann gestern Abend. Laut einem Verdi-Sprecher ist der Betrieb eingeschränkt. In den folgenden Gebieten sollen nach Möglichkeit keine Flugzeuge mehr starten oder landen. Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind rund 300.000 Passagiere von mehr als 2.300 Flugausfällen betroffen. Der Verband sprach von einer "beispiellosen Eskalation".
Der Beamtenbund und Verdi fordern erheblich mehr Bezüge.
Allein die Lufthansa musste rund 1.300 Verbindungen streichen. Viele Flüge wurden schon am Mittwoch wegen eines IT-Ausfalls gestrichen. Die Beschäftigten wollen im Streit zwischen Bund und Kommunen ihre Forderungen durchsetzen. Lokale Verhandlungen für Bodenabfertigungsdienste sowie eine bundesweite Tarifrunde für Luftsicherheit gehören zum öffentlichen Dienst. Geplant sind gemeinsame Kundgebungen. Verdi und der Beamtenbund DBB fordern 10,5 Prozent mehr Einnahmen, aber mindestens 500 Euro mehr für die rund 2,5 Millionen Bundes- und Kommunalbediensteten im Tarifstreit im öffentlichen Dienst. Für zwölf Monate soll der neue Tarif dann gelten. Die Forderungen wurden von den Arbeitgebern zurückgewiesen. Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 22. und 23. Februar in Potsdam geplant.
Verdi will auch auf Kliniken und der Müllentsorgung ausweiten.
Ende Januar rief Verdi zum Warnstreik auf. Die Gewerkschaft sagte, sie werde die Protestaktionen auch auf andere Gebiete ausdehnen. sagt das, die nächsten Streiks eine andere Wirkung haben würden. Bei einem guten Angebot der Arbeitgeber kann schnell eine Einigung erzielt werden. Die aktuellen Streiks an Flughäfen, im Nahverkehr und in Kitas sind nur ein Vorgeschmack was passieren könnte. Auch die Krankenhäuser und die Müllentsorgung gehören dazu. Es kann möglich werden, dass Schleusen auf den Wasserstraßen nicht bedient werden. Wenn die Ordnungsbehörden streiken, gibt es keine Tickets. Die Wirtschaft kritisiert das Vorgehen Scharf, aus dem Mittelstand kommt scharfe Kritik an dem Vorgehen der Gewerkschaften.
Es wird gesagt, dass eine Gewerkschaft nicht ein ganzes Land als Geisel nehmen dürfen. Eine kritische Infrastruktur ist gerade der Güter- und Luftverkehr in Deutschland. Streikrecht, ja aber nicht um jeden Preis.
Hilfsflüge sollen wohl ausgeführt werden.
Verdi erklärt: Einsatzkräfte würden Hilfsflüge in das türkisch-syrische Erdbebengebiet vom Streik ausnehmen. Über den nicht bestreikten Flughafen können Hilfsgüter ausgeflogen werden. Am Freitag sollen Turkish Airlines und Lufthansa Cargo nach Angaben der Airlines abheben dürfen. An den sieben vom Streik betroffenen Flughäfen fällt zudem eine unbekannte Anzahl von Passagierflügen in die Türkei aus, die theoretisch Hilfsgüter als Beifracht hätten transportieren können.
Die Anreise mit der Bahn wird für die Sicherheitskonferenz empfohlen.
Zu Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz findet eines der wichtigsten sicherheitspolitischen Treffen weltweit statt. Die Flüge der Sicherheitskonferenz sind von der Einstellung des normalen Passagierbetriebs nicht betroffen. Die Konferenz versucht sicherzustellen, dass die Teilnehmer ankommen. Die Anreise über den Flughafen Nürnberg wurde empfohlen.