Insgesamt 4,4 Prozent mehr Gehalt bekommen die Beamten des Saarlands. Damit haben sich die Landesregierung und die Gewerkschaften auf die gleiche prozentuale Erhöhung geeinigt, wie bei den Angestellten im öffentlichen Dienst. Einziges Manko für die Beamten: Die Erhöhung findet zeitversetzt statt.
Die Gewerkschaften haben in Anlehnung an das Tarifergebnis der Tarifgemeinschaft der Länder für die Beamten im Saarland eine Besoldungserhöhung in zwei Stufen ausgehandelt. In diesem Jahr wird die Erhöhung 2,1 Prozent betragen, im nächsten steigt die Besoldung noch einmal um 2,3 Prozent. Dabei werden jeweils 0,2 Prozent zur Bildung einer Versorgungsrücklage abgezogen. Für 2016 konnte außerdem ein Sockelbetrag von 75 Euro vereinbart werden. Im Gegenzug mussten die Gewerkschaften der Landesregierung das Zugeständnis einer gestaffelten zeitlichen Umsetzung der Besoldungserhöhung machen. Für Beamte in niedrigen Besoldungsgruppen steigt das Gehalt in diesem Jahr bereits ab Mai und 2016 dann ab Juli an. Beamte der höheren Besoldungsgruppen bekommen erst zwei oder fünf Monate später mehr Geld. Die Bezüge für Beamtenanwärter steigen um 30 Euro, diese bekommen außerdem einen zusätzlichen Urlaubstag. Auch hierbei haben sich die Landesregierung und die Gewerkschaften an der Auszubildendenvergütung im öffentlichen Dienst orientiert.
Der Deutsche Beamtenbund begrüßte die Einigung und gab bekannt, von der angekündigten Musterklage zur Gleichbehandlung von Beamten abzusehen. „Erstmals seit 2010 haben wir einen Gleichstand mit den Tarifbeschäftigten erreicht“, sagte der Landeschef des Deutschen Beamtenbundes, Ewald Linn. Der Richterbund hingegen wollte dem Ergebnis bisher nicht zustimmen. Man bezweifle die Zulässigkeit unterschiedlicher Erhöhungszeitpunkte je nach Besoldungsgruppe.
Die vereinbarte Besoldungserhöhung kostet für die 17000 Landes- und 3000 Kommunalbeamte sowie weitere 12000 Versorgungsempfänger 11, 5 Millionen Euro in diesem und weitere 8 Millionen Euro im nächsten Jahr.