Im neuen "Ranking Private Krankenversicherung" wurden Finanzkraft, Service und Transparenz vieler Anbieter bewertet. Erstmals wurde auch die Beitragsstabilität für Rentner untersucht. Die Autoren begutachteten dabei 18 der 41 privaten Krankenversicherungen, die freiwillig am Bericht teilnahmen. Rund 8,8 Millionen Krankenvollversicherte sind privat krankenversichert. Die Privaten Krankenkassen nehmen jährlich fast 37 Milliarden Euro an Beiträgen ein und verwalten Altersrückstellungen von über 220 Milliarden Euro.
Obwohl die Beiträge von Angestellten, Beamten und Senioren im letzten Jahr um durchschnittlich 6,6 Prozent gestiegen sind, lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in den Jahren 2000 bis 2017 nur bei 3,9 Prozent. Bei Senioren haben einige Versicherer sogar die Beiträge gesenkt. Daher verteuerten sich die Policen der Rentner durchschnittlich nur um 2,3 Prozent. Dennoch wird auch für sie 2018 teurer. Um durchschnittlich 5,7 Prozent werden die Beiträge für sie angehoben.Bei den Beamten stieg der Beitrag im durchschnittlich um 2,9 Prozent pro Jahr.
Die starke Beitragssteigerung in den letzten Jahren liegt neben dem üblichen medizinischen Fortschritt, der die Kunden Jahr für Jahr zwischen zwei und vier Prozent kostet, an dem niedrigen Zinsniveau. Die Privaten Krankenkassen zahlen einen Teil der Beiträge in die Altersrückstellungen ein, um die Kunden von übermäßigen Preisanhebungen im Alter zu verschonen. Diese werden am Kapitalmarkt angelegt, da jedoch derzeit aufgrund des niedrigen Zinsniveaus die Rendite weniger abwirft, müssen die Krankenkassen die Beiträge erhöhen
Dem sanfteren Anstieg liegt großer politischer Druck über viele Jahre zugrunde, da Rentner immer wieder trotz Altersrückstellungen über teilweise unbezahlbare Beitragserhöhungen im Alter geklagt hatten. Zwischenzeitlich haben die Versicherer weitere Vorgaben, um Beitragsexplosionen zu verhindern.
Aufgefallen ist, dass bilanzstarke Anbieter auch im Service-Bereich besser abschneiden. Guten Service konnten die R+V Versicherung, die Debeka sowie die Alte Oldenburger zeigen. Schlechter schnitten beim Service die Mecklenburgische und der Deutschen Ring ab. Gesamtsieger des Ratings waren die Provinzial, Debeka, Alte Oldenburger, Hallesche, Barmenia, HUK-Coburg, Deutscher Ring, SDK, Signal, Concordia und R+V. Schlusslichter waren die Bayerische Beamtenkranken, die Württembergische und die Axa.