Was versteht man unter Deflation?
Die Inflation ist dafür bekannt, dass die Verbraucherpreise steigen. Von einer Deflation spricht man dann, wenn die Verbraucherpreise sinken. Bei Eintritt einer langjährigen Deflation kann es zu wirtschaftlichen Problemen kommen.
Verbraucher hoffen beispielsweise auf niedrigere Preise und verschieben deshalb ihre Anschaffungspläne. Als Folge könnten Unternehmen ihre Produktion verringern und geplante Investitionen in die Zukunft verschieben. Durch einen Produktionsabbau wäre es denkbar, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter entlassen und niedrigere Löhne ausbezahlen. Entlassungen und Niedriglöhne haben eine negative Wirkung auf die Nachfrage, dass heißt Unternehmen müssten ihre Preise erneut senken.
Die europäische Kommission in Brüssel hat für das Jahr 2015 ermittelt, dass die Verbraucherpreise in der Eurozone im Jahr 2015 um voraussichtlich 0,1 Prozent sinken werden. Im kommenden Jahr rechnet man wieder mit einer positiven Inflationsrate von rund 1,3 Prozent. Die Wirtschaft soll nach Berechnungen der EU-Kommission im Jahr 2015 um 1,3 Prozent und 2016 nochmals um knapp 1,9 Prozent wachsen. Nach Angaben der europäischen Kommission steigt das Wachstum in den beiden Jahren um jeweils 0,2 Prozent.
Gründe für das Wirtschaftswachstum sind zu einem die gefallenen Ölpreise und der niedrige Euro. Die Arbeitslosigkeit fällt im Jahr 2015 in der Eurozone leicht auf geschätzt 11,2 Prozent und 2016 auf etwa 10,6 Prozent. Innerhalb der Euroländer wächst die Wirtschaft in Spanien am stärksten. In Frankreich dagegen erkenne man keine hohen Wirtschaftsimpulse, so die EU-Kommission. Für das Jahr 2015 kann das Land nur ein Wachstum von einem Prozent erreichen. Das Haushaltsdefizit in Frankreich wird sich von knapp 4,3 Prozent in 2014 nur auf ungefähr 4 Prozent in 2015 verringern können.