Knapp 20 Jahre war der ehemalige Vorsitzende bei der Lokführergewerkschaft GDL beschäftigt. Während seiner Zeit als Gewerkschaftschef kam es in den Jahren 2007 und 2008 zu Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn. Neben einem monatelangen Streik sorgte der damalige Vorsitzende GDL bei einem TV-Duell mit der damaligen Bahn-Personalchefin dafür, dass seine Gewerkschaft einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde.
Sein Nachfolger, der jetzige Gewerkschaftschef rückte im Jahr 2008 an die Spitze der Gewerkschaft. Bezüglich des bislang sechsten Streiks der GDL kritisiert der Ex-Vorsitzende den Gewerkschaftschef der GDL damit, dass der „Egoismus“ des Neuen über alles stehe. Er sagt auch, dass der GDL-Vorsitzende zu einem Streik im Oktober in der ersten Ferienwoche ausrief. Hinzu kommt, dass ein Streik über den Gedenktag zum Mauerfall nicht ausgeschlossen wurde, obwohl der Gewerkschaftsvorsitzende ein ehemaliger Bürger der DDR ist.
Bei den Gewerkschaftsmitgliedern der GDL und der Ortsgruppe Aachen hatte der damalige Gewerkschaftchef mit seinen Aussagen keinen guten Eindruck hinterlassen. Die Mitglieder der GDL sagen selbst: „Wir machen derzeit nichts anderes als unter der Regie unseres Ex-Vorsitzenden“. Daraufhin wollte die Lokführergewerkschaft den Ex-GDL-Chef aus der Gewerkschaft ausschließen. In einer Sitzung am 25. November sollte die Ortsgruppe Aachen darüber abstimmen, ob die Mitgliedschaft von dem früheren Vorsitzenden entzogen werden soll.
Das Ergebnis der Sitzung ergab, dass die Mehrheit des Vorstandes der Ortsgruppe Aachen gegen einen Rauswurf aus der Gewerkschaft gestimmt hat. Von den insgesamt vier teilnehmenden Vorstandsmitgliedern haben drei mit einem nein abgestimmt. Der Ex-Vorsitzende der GDL will sich gegen weitere Maßnahmen hinsichtlich eines Ausschlusses aus der Gewerkschaft wehren.