Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer schließt einen Streik am Freitag (20.02.2014) nicht aus. Gedroht wurde mit einem 100-Stunden Streik der insgesamt vier Tage lang dauern soll. Der Bahn-Personalvorstand lehnte den in neun Punkte festgehaltenen Verhandlungsstand der Lokführergewerkschaft GDL am Dienstag ab, da das Protokoll Maximalforderungen enthalte.
Neben den Forderungen nach mehr Geld um zirka 5 Prozent und verkürzten Arbeitszeiten will die Gewerkschaft eigenständige Tarifverträge für ihre Mitglieder außerhalb der Lokführer-Berufsgruppe abschließen können. Die Deutsche Bahn ist der Ansicht, alle Kernforderungen der GDL erfüllt zu haben. Während der Konzern (DB) das Ziel verfolgt deckungsgleiche Tarifverträge für beide Gewerkschaften GDL und EVG zu schaffen, verlangt die Lokführergewerkschaft GDL für ihre Mitglieder einen eigenen von der Konkurrenz (EVG) unabhängigen Tarifvertrag.
Bezüglich der Forderungen hat sich bei den Tarifverhandlungen außer einer Einmalzahlung von rund 510 Euro für das vergangene Jahr nichts geändert, so die Lokführergewerkschaft. Der Hauptvorstand und die Tarifkommission werden sich über den Verhandlungsstand in Frankfurt beraten und dann eine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeitskämpfe treffen.
Komplikationen bei den Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL entstehen unter anderem durch das Tarifeinheitsgesetz. Laut Gesetz soll in Zukunft pro Betrieb nur noch die größte Gewerkschaft Tarifverträge abschließen können. Verglichen zur Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) besitzt die Lokführergewerkschaft GDL deutlich weniger Mitglieder. Kleinere Gewerkschaften sehen sich in ihrer Existenz bedroht, da das Tarifeinheitsgesetz ein Streik- und Mitbestimmungsrecht dieser ausschließt. In einem Interview sagte der dbb Chef, dass beide Tarifparteien eine einigungsfähige Gesamtstrategie erarbeiten sollten. Statt eines eskalierenden Tarifstreits müsse eine Fortsetzung mit intensiven Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften geführt werden, so der Vorsitzende des dbb.