Nach Aussagen des Gewerkschaftsvorsitzenden der GDL soll es zu keinem Tarifstreik über Weihnachten kommen. Die Frage, ob Pendler mit Zugausfällen an Weihnachten rechnen müssen, könne bereits mit einem Nein beantwortet werden, so der GDL-Chef.
Grundsätzlich bestehe aber die Streikbereitschaft der in der GDL organisierten Lokführer, Zugbegleiter und Bordgastronomen, wenn es bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn zu keinen Vereinbarungen bezüglich der Forderungen kommen sollte. Die Bahn will mit der Gewerkschaft Deutscher Lokführer die Tarifverhandlungen am 28.11.2014 in Berlin fortsetzen. Am vergangenen Donnerstag bekam die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) als auch die GDL ein neues Angebot von der Deutschen Bahn vorgelegt. In dem Angebot geht es um Gehaltssteigerungen um voraussichtlich fünf Prozent in drei Stufen bis Ende 2016. Neben Gehaltssteigerungen kämen Einmalzahlungen und Weihnachtsgelderhöhungen hinzu.
Seit mehreren Monaten besteht zwischen der GDL und EVG ein Tarifkonflikt, bei dem es darum geht, wer für welche Berufsgruppen die Tarifverhandlungen führen darf. Die EVG setzt sich aktuell für die Arbeitsbedingungen von knapp 140.000 Bahn-Angestellten, darunter Zugbegleiter, Lokrangierführer und Mitarbeiter im Bordservice ein. Die GDL will nicht nur für ihre Lokführer Verhandlungen führen, sondern auch für ihre Mitglieder des gesamten Zugpersonals. Genau hier kommt es zu einem Konflikt, weil die Zugbegleiter bislang von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten wurden.
Bis heute konnten sich die Tarifparteien auf keine Basis für gemeinsame Verhandlungen einigen. Nach Angaben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ist bereits ein Schaden allein für die Wirtschaft von zirka einer halben Milliarde Euro durch die mehrtägigen Streiks entstanden. Die EVG äußert sich, dass man mit ersten Warnstreiks ab dem 3. Dezember rechnen kann, weil dann die Tarifkommission der Gewerkschaft das neue Angebot der Bahn bewerten will. Ebenso wie die GDL schließt die EVG einen Tarifstreit über die Weihnachtstage aus, die nächste Verhandlungsrunde stehe am 12. Dezember an. Parallel zu Lokführerstreiks könnten auch Streiks der EVG stattfinden so der EVG-Chef.