Nach fünf Jahren Amtszeit als Präsident der EZB (Europäischen Zentralbank) räumt Mario Draghi nun seinen Posten. Weitere acht Jahre wird Christine Lagarde, bislang Chefin des Internationalen Währungsfonds, seinen Platz als Präsidentin übernehmen und ist somit die erste Frau an der Spitze der EZB.
Draghi hat Madame Lagarde kein leichtes Erbe hinterlassen. Lagardes Aufgabe wird es nun sein, die europäische Wirtschaft in eine ruhige Bahn zu führen, indem sie die Geldpolitik normalisiert, während die globale Konjunktur zu schwächeln droht. Frau Lagarde kündigte in ihrer Antrittsrede jedoch an, die „lockere“ Geldpolitik fortzusetzen oder sogar ausweiten will.
Weiterhin ziehen der Handelsstreit zwischen den USA und China, sowie der drohende Brexit die Wirtschaft von Europa zunehmend in eine Krisensituation. Draghi möchte nun mehr Druck auf Deutschland ausüben, um von der „schwarzen Null“ wegzukommen. Dafür sollen mehr Schulden aufgenommen und Investitionen getätigt werden. Das Ziel, die Inflationsrate bei zwei Prozent zu halten, wurde seit Jahren verfehlt.
Für Banken und Unternehmen sind Minuszinsen auf Spareinlagen bereits Realität, bei Privatkunden gibt es sie bisher erst ab einem Betrag von 100.000 Euro. Es ist damit zu rechnen, dass in Kürze auch bei geringeren Beträgen Strafzinsen anfallen.
Wie wirkt sich der niedrige Zins der Europäischen Zentralbank auf die Verbraucher aus?
Sparprodukte
Für die Sparer sind diese niedrigen Zinsen der EZB eine Katastrophe. Die meisten Banken und Sparkassen bieten momentan nur noch 0,01 bis 0,05 Prozent an. Für Neukunden mancher Anbieter werden Tagesgelder von bis zu 1,25 Prozent beworben, dies gilt jedoch nur für wenige Monate. Die Zinsen der EZB werden höchstwahrscheinlich noch weiter sinken, deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass keine Zinsen mehr gezahlt werden, die sich für den Verbraucher lohnen könnten.
Für die Sparer sind diese niedrigen Zinsen der EZB eine Katastrophe. Die meisten Banken und Sparkassen bieten momentan nur noch 0,01 bis 0,05 Prozent an. Für Neukunden mancher Anbieter werden Tagesgelder von bis zu 1,25 Prozent beworben, dies gilt jedoch nur für wenige Monate. Die Zinsen der EZB werden höchstwahrscheinlich noch weiter sinken, deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass keine Zinsen mehr gezahlt werden, die sich für den Verbraucher lohnen könnten.
Aktien
Für Personen, die in Aktien investieren wollen, wirkt sich der Niedrigzins jedoch anders aus. Für Sparanlagen erhält man wenig oder sogar gar keine Zinsen. Die Anleger, auch institutionelle, verlagern ihr Kapital daher in Aktien.
Viele Experten empfehlen, in Aktien zu investieren, da sich die einst sicheren Geldanlagen nicht mehr rentieren. Ohne Expertenberatung sollte dennoch nicht investiert werden. Auch der Aktienmarkt ist keine Einbahnstraße, auch nicht bei fallenden Zinsen.
Wichtig ist für Anleger, ihr Kapital breit zu streuen und einen langen Atem zu haben – auf lange Sicht haben sich bisher Schwankungen der Aktienmärkte immer ausgeglichen.
Immobilie:
Geld kann auch anders angelegt werden, z.B. in Immobilien. Bei dem Kauf einer Immobilie ist Vorsicht geboten, die Niedrigzinsen scheinen bei im Schnitt nur 1,3 Prozent sehr verlockend. Kapitalanleger greifen auf Sachwerte wie Immobilien zurück, bedingt durch die niedrigen Renditen bei Bankeinlagen und Anleihen. 2015 sind die Immobilienpreise deutlich angestiegen, im Durchschnitt um 6 Prozent. Seitdem hat sich die Kostenexplosion auf dem Immobilienmarkt auch nicht verlangsamt.
Es ist nun abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt und ob Frau Lagarde an den Niedrigzinsen weiter festhält oder ob die Zinsen nicht doch wieder ansteigen, so wie es von namhaften Ökonomen und Volkswirten immer dringlicher gefordert wird.