Das klassische Beamtendarlehen hat ausgedient
Service & Beratung seit über 40 Jahren - nutzen Sie unser Wissen zu Ihrem Vorteil.
Versicherer stellen klassisches Beamtendarlehen ein
Die bekannten Versicherungen, welche dieses Produkt über Jahrzehnte hinweg vertrieben haben, haben den Vertrieb eingestellt. Der über viele Jahre sinkende Zins hat dazu maßgeblich beigetragen. Die wirtschaftlich erforderlichen Zinserträge waren nicht mehr vorhanden bzw. wurden immer geringer. Die Hauptanbieter, ERGO Versicherung (vormals Hamburg-Mannheimer Versicherung), NÜRNBERGER Versicherung sowie einige andere Versicherungen und Banken, haben dieses Produkt deshalb eingestellt.
Was war das klassische Beamtendarlehen
Der Begriff „Beamtendarlehen“ ist keine geschützte Bezeichnung und wird daher in vielfältiger Art und Weise genutzt. Wenn wir hier jedoch vom klassischen Beamtendarlehen sprechen, meinen wir damit ein Darlehens- bzw. Kreditangebot, welche sich speziell an Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst richtet, und bei dem es sich im Gegensatz zum normalen Ratenkredit um eine Kombination aus neu abgeschlossener Kapitallebensversicherung und einem Kredit mit endfälliger Tilgung handelt.
So funktionierte das klassische Beamtendarlehen
Beim klassischen Beamtendarlehen wurde ein Kreditvertrag über einen Kredit mit endfälliger Tilgung abgeschlossen. Das bedeutete, dass der gesamte Darlehensbetrag erst am Ende der Laufzeit getilgt wurde. Gleichzeitig mit dem Kreditvertrag wurde eine Kapitallebensversicherung abgeschlossen. Beiträge für diese Versicherung wurden monatlich einbezahlt. Der Kredit wurde am Ende der Laufzeit fällig und mit dem angesparten Kapital und den Zinserträgen der Lebensversicherung getilgt.
Warum gibt es klassische Beamtendarlehen nicht mehr?
Die Kombination aus endfälligem Kredit und einer Kapitallebensversicherung hatte in der Phase hoher Zinsen ihre Berechtigung und Vorteile. Aktuell befinden wir uns jedoch in einer andauernden Niedrigzins-Phase. Zinsen, die bei einer neu abgeschlossenen Kapitallebensversicherung zu erwarten sind, sind nicht hoch genug um die Nachteile eines endfälligen Darlehens im Vergleich zu einem Ratenkredit auszugleichen. Das Produkt des klassischen Beamtenkredits basierte zum großen Teil auf der Erwartung hoher Zinsen und Überschussbeteiligungen durch die Lebensversicherung. Da in naher Zukunft hohe Zinsen nicht zu erwarten sind, ist das Produkt des klassischen Beamtendarlehens wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll.
Welche Alternativen gibt es für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst?
Auch wenn es das Beamtendarlehen in der klassischen Form nicht mehr gibt, besitzen Beamte weiterhin Vorteile gegenüber Angestellten der freien Wirtschaft und können daher oftmals besonders günstige Zinsen ergattern. Bei Kreditangeboten, die derzeit unter den Bezeichnungen „Beamtenkredit“ oder „Beamtendarlehen“ beworben werden, handelt es sich meist um einen regulären Ratenkredit, der in monatlich gleichbleibenden Raten getilgt wird, jedoch mit besonderen Konditionen für Beamte. Diese besonderen Konditionen können Beamte erhalten, da Kreditgeber Beamten üblicherweise eine gute Bonität zusprechen. Eine Bank kalkuliert in den Zinssatz immer auch das Risiko von Zahlungsausfällen ein – bei Beamten wird dieses Risiko aufgrund der Arbeitsplatzsicherheit als gering eingestuft und dies wirkt sich in günstigen Zinsen aus, über die sich Beamte freuen können.
Vergleichen lohnt sich auch für Beamte
Auch wenn sich Beamte in aller Regel über günstigere Zinsen freuen können, lohnt sich auch ein Kreditvergleich auch für Beamte. Wir empfehlen dabei nicht ausschließlich auf plakativ beworbene Zinsen zu achten, sondern auch auf das sogenannte „2/3-Beispiel“ bzw. das „repräsentative Beispiel“ und auf den dort genannten effektiven Jahreszins.